Der Trend zu mehr autofreien Haushalten setzt sich fort, wie der neu publizierte Städtevergleich Mobilität eindrücklich belegt. In St. Gallen hat der Anteil autofreier Haushalte gegenüber 2005 um 6 Prozentpunkte zugenommen. Der Trend zu einem Leben ohne Auto setzt sich in den Städten ungebremst fort. In den drei grössten Deutschschweizer Städten Basel, Bern und Zürich leben über die Hälfte der Haushalte autofrei. Es ist höchste Zeit, die Verkehrspolitik ihren Bedürfnissen anzupassen.
Der Autoverkehr hat in St. Gallen seit 2010 nur leicht zugenommen. Die Verkehrszunahme kann mit dem ÖV, dem Fuss- und Veloverkehr abgewickelt werden. Gleichzeitig ist der Anteil autofreier Haushalte seit 2010 von 33 auf 39 Prozent gestiegen. «Die Städte-Initiative von umverkehR zeigt Wirkung und die Umsetzung ist auf Zielkurs», freut sich Silas Hobi, Geschäftsleiter von umverkehR.
Velo legt zu
Das Auto verschwendet im dichten städtischen Raum unsinnig viel Platz. Mit ÖV, Fuss- und Veloverkehr können deutlich mehr Personen auf der gleichen Fläche transportiert werden. Ausserdem stehen Personenwagen über 95% der Zeit ungenutzt herum. «Durch die Digitalisierung wird die Nutzung von Carsharing und Carpooling bequemer und privater Autobesitz zunehmend unattraktiv.», zeigt sich Hobi optimistisch. Dazu kommt ein gesellschaftlicher Trend zum Velo. In St. Gallen hat der Veloverkehr seit 2010 von 3% auf 4% zugenommen. Hobi sieht noch weiteres Potential für Zweiräder: «Knapp die Hälfte der zurückgelegten Autostrecken sind kürzer als 5 Kilometer und könnten problemlos mit dem Velo oder E-Bike zurückgelegt werden.»
Jetzt die Weichen stellen
Angesichts dieser Fakten ist die Mutlosigkeit der Behörden bei der konsequenten Priorisierung effizienter Verkehrsmittel enttäuschend. Es ist Zeit, dass sich die St. Galler Regierung den Bedürfnissen der Bevölkerung annimmt und in der Verkehrspolitik die Weichen in Richtung ÖV, Fuss- und Veloverkehr stellt.
Weitere Informationen:
Silas Hobi, Geschäftsleiter umverkehR 044 242 72 40 / 079 899 09 18