Wien - Zürich / Zahlreiche Rückmeldungen enttäuschter Nachtzugreisender sowie tausend Unterschriften für mehr Velotransportplätze im Nachtzug haben gewirkt. Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) kündigen der Delegation von umverkehR bei der Übergabe der Petition an, dass das Angebot für Velotransportplätze ab Ende 2018 ausgebaut wird. Nächstes Jahr wird der Nachtzug nach Berlin und Hamburg wieder geteilt, um Hannover zu erschliessen und eine attraktivere Ankunftszeit am Zielort zu ermöglichen.
Die Petition von umverkehR für mehr Veloplätze im Nachtzug ist ein voller Erfolg. Bei der Übergabe in Wien kündigt Kurt Bauer, Leiter Fernverkehr der österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) an, dass das Angebot für Veloreisende verbessert wird.
Mehr Veloplätze ab Fahrplanwechsel 2018
«Die ÖBB haben den Handlungsbedarf erkannt und arbeiten daran, die Situation für Veloreisende zu verbessern», zeigt sich Daniel Costantino, Kampagnenleiter von umverkehR erfreut. Weil die ÖBB zurzeit keine passenden Velowagen haben, müssen sie bestehende Sitzplatzwagen zu Multifunktionswagen umbauen. Diese sollen Platz für Familien, Veloreisende und Personen mit eingeschränkter Mobilität bieten. Durch den Umbau verzögert sich die Einführung der Veloplätze bis Ende 2018.
Wieder separate Züge nach Hamburg und Berlin
Bereits ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2017 wird der Nachtzug nach Hamburg und Berlin wieder geteilt, damit Reisende zu attraktiven Zeiten in den beiden Städten ankommen. Aus logistischen Gründen werden ab diesem Zeitpunkt sämtliche Veloplätze nach Hamburg fahren. Nächstes Jahr können Velos lediglich in der Velotasche nach Berlin transportiert werden. Das Buchungssystem wird ebenfalls in den nächsten Jahren überarbeitet. Dadurch soll gemäss Bauer auch die Reservation von Veloplätzen kundenfreundlicher werden.
Marktverzerrung begünstigt Flugverkehr
Die Bemühungen der ÖBB reichen leider nicht aus, um gleich viele Veloplätze wie früher zur Verfügung zu stellen. Gerade zu Ferienzeiten in den Sommermonaten wird es auch künftig zu Engpässen kommen. Für eine flexible Erhöhung der Veloplatzzahl sei der Aufwand gemäss Bauer zu hoch und die Konkurrenz durch den Flugverkehr zu gross. Während der Flugbetrieb von Mehrwert- und Kerosinsteuern befreit ist, werden den Bahnbetreibern entsprechende Steuern belastet. umverkehR fordert von der Politik gleiche Bedingungen für grenzüberschreitende Zug- und Flugverbindungen, damit Nachtzüge bald auch wieder nach Barcelona, Kopenhagen und Amsterdam fahren.
Für weitere Auskünfte:
Daniel Costantino, Kampagnenleiter umverkehR, 079 647 83 48