Vor genau zwei Jahren hat die Stimmbevölkerung von Zürich die Städte-Initiative der Umweltorganisation umverkehR angenommen: Der Anteil von ÖV, Fuss- und Veloverkehr muss bis 2021 um 10 Prozentpunkte steigen. Mit der Aktion «Schluss mit dem Schneckentempo!» fordert umverkehR die Stadtregierung zum Jahrestag auf, endlich vorwärtszumachen und die für die Zielerreichung notwendigen einschneidenden Massnahmen in die Wege zu leiten.
Heute Mittwochvormittag hat eine grosse, blau-weisse Schnecke die FussgängerInnen und Velofahrenden auf der Quaibrücke hinter sich gestaut. Trotz lautstarkem Protest der Velofahrenden und FussgängerInnen machte die Schnecke keine Anstalten, ein schnelleres Tempo anzuschlagen. Es dauerte eine geschlagene Viertelstunde, bis der Fuss- und Veloverkehr endlich die Brücke überqueren konnte, während der Autoverkehr daneben ungehindert vorbeibrauste. Dies symbolisiert die Situation, in der die Städte-Initiative steckt: Die Stadtregierung kommt mit der Umsetzung nur sehr zaghaft vorwärts und verärgert damit FussgängerInnen und Velofahrende.
«Der Stadtrat hat bei der Veröffentlichung des ersten Berichts zum Programm Stadtverkehr 2025 Anfang Juli festgestellt, dass es zusätzliche einschneidende Massnahmen braucht, um die Ziele der Städte-Initiative zu erreichen. Solche Massnahmen vermissen wir aber bisher ganz», sagt Regina Michel, Kampagnenleiterin von umverkehR. «Wir erwarten, dass der Stadtrat den Volkswillen ernst nimmt, und fordern zum zweiten Jahrestag, dass er alles daransetzt, die an der Urne bestätigte Verlagerung zu erreichen.» Zum einen müsse die Stadt ihren Handlungsspielraum voll ausnützen, zum anderen gegenüber dem Kanton mehr Überzeugungsarbeit leisten und insbesondere auch Massnahmen ergreifen, die beim Verkehr über die Stadtgrenze hinaus ansetzen.