Die Stadthausanlage wird von drei Seiten durch Strassen begrenzt und definiert. Der Asphaltbelag der Strassen erstreckt sich bisher über den Platz, gelegentlich unterbrochen von dürftigen Hecken und vereinzelt stehenden Bäumen in einem lückenhaften Raster.
Der Vorschlag ist es, das scheinbar Perfekte aufzubrechen. Mit einer Betonsäge ein Netzwerk in den versiegelten Asphalt zuschneiden, sodass die Natur dazwischen hervorbrechen und sichtbar werden kann. Einzelne Asphaltflächen werden befreit, und neue Bäume füllen die Lücken im Baumraster.
Die nun nicht mehr versiegelten, neu begrünten Flächen sind ein Katalysator für die Förderung der Biodiversität. Sie bilden die Grundlage für eine lebendigere Bodenfauna und ermöglichen die lokale Wasserversickerung. Umgeben vom starken Stadtverkehr tragen die neuen Pflanzungen dazu bei, Schadstoffe aus der Luft zu filtern und Lärmemissionen abzumildern. Diese neu geschaffenen Grünflächen leisten einen Beitrag zur Hitzeminderung und setzen am Ende der bekanntesten Schweizer Strasse ein zeitgemässes Zeichen in Zeiten des Klimawandels.
Das Herausspriessen, das Aufkommen aus den Rissen, das Überwachsen des Standardstadtmobiliars, ist ein Auflehnen im biedere Zürich. Es entsteht etwas Ursprüngliches inmitten der normierten Stadt. Dieser Ort greift den Begriff der Natürlichkeit und der Vergänglichkeit auf, bricht mit rigiden Normen und erhält eine eigenständige, gestärkte und sich wandelnde Identität.
In Anlehnung an Architektur-Semesterarbeit (A.Caruso HS 2017)