Die Hitzewelle hat die Schweiz fest in ihrem Griff. Hitzetage und Tropennächte sind eine ernstzunehmende Gefahr, die zu vorzeitigem Tod führen kann. Höchste Zeit Massnahmen dagegen zu ergreifen. Genau das fordern die Stadtklima-Initiativen von umverkehR. In Winterthur und Zürich entscheiden die Parlamente in den nächsten Wochen über Gegenvorschläge.
Hitzewellen, die bisher nur ungefähr alle zehn Jahre auftraten, werden die Regel. Das hat Folgen: denn die Sommerhitze ist für die Bevölkerung eine gesundheitliche Belastung. Das Sterberisiko steigt während Hitzewellen markant an. Gemäss dem Schweizerischen Tropeninstitut im Auftrag von BAFU und BAG verstarben im Hitzesommer 2003 insgesamt 1’402 Personen aufgrund der Hitze. Im Sommer 2015 wurden 747 Todesfälle der Hitze zugeschrieben. Eine kürzlich publizierte Studie der Universität Bern kommt zum Schluss, dass «rund 60 Prozent der über 600 Hitzetoten im Sommer 2022 in der Schweiz auf die vom Menschen verursachte Klimaerwärmung zurückgeführt werden können.» In Städten ist die Hitzebelastung besonders gross und wird in den kommenden Jahren weiter zunehmen. Darum müssen Städte und Agglomerationen so umgestaltet werden, dass sie auch bei zunehmender Sommerhitze eine angenehme und gesunde Aufenthalts- und Wohnqualität bieten.
Mehr Platz für Bäume und klimafreundliche Mobilitätsformen
Genau das fordern die Stadtklima-Initiativen von umverkehR. Jährlich soll 1 % der Strassenfläche umgewandelt werden für Grünflächen mit Bäumen sowie für den ÖV, den Fuss- und den Veloverkehr. Damit leisten die Stadtklima-Initiativen einen Beitrag gegen die Ursachen und Folgen der Klimakrise.
Stadtklima-Initiativen schon in zehn Städten
Die Stadtklima-Initiativen wurden schon in den Städten St. Gallen, Basel, Chur, Ostermundigen, Aarau, Biel, Genf, Zürich, Winterthur und Bern lanciert. In St. Gallen wurde bereits ein erster Erfolg erzielt: Dank den Stadtklima-Initiativen erhält die Stadt in den nächsten 10 Jahren 200'000 m2 für klimafreundlichen Verkehr und Grünflächen mit Bäumen. In Basel kommen die Stadtklima-Initiativen am 26. November an die Urne. In Genf, Winterthur und Zürich entscheiden die Parlamente in den nächsten Wochen über Gegenvorschläge. Die Kampagne rennt offene Türen ein, weitere Gemeinden haben ihr Interesse angemeldet.
Grünräume mit Bäumen sind effiziente Klimaanlagen
Ein Baum mit einer grossen Baumkrone auf einer Grünfläche erbringt die Kühlleistung von zehn Klimaanlagen, ist Wasserspeicher und Luftfilter zugleich. Dies trägt zu einer deutlichen Reduktion der Temperatur in den hitzegeplagten Städten bei. Tagsüber nimmt die empfundene Temperatur um 4 bis 8 °C ab. Die Anzahl Hitzetage und Tropennächte kann dadurch spürbar reduziert werden. Zusätzlich verbessern Bäume die Aufenthaltsqualität und unser Wohlbefinden. Grund genug für die Städte endlich aufzuwachen und vorwärts zu machen – für coole Städte statt Sommerhitze.